Food Trends 2021 & Corona-Boom – Teil 1
In Zeiten von Lockdown light oder auch hart geht es vor allem um die Grundversorgung. Der genussvolle Restaurantbesuch mit Freunden und Familie zählt längst nicht mehr dazu. Der wird von ganz anderer Stelle reguliert (oder auch ausgebremst). Wer jetzt profitiert, wenn er seine Hausaufgaben gemacht hat, sind Lebensmitteleinzelhandel und Food Online Handel. Richtig gelesen! Nicht nur Hygienekonzepte und Sicherheit sind bei Verbrauchern in Zeiten von Corona gefragt, sondern auch die Megatrends GESUNDHEIT, PLANT BASED und BIODIVERSITY. Essverhalten, Konsum und Konzepte wandeln sich mit Warp-Geschwindigkeit – denn was bleibt uns denn noch? Genau, das liebe Essen, was wir jetzt einkaufen wollen.
Healthy & Good
Gerade in Krisen ist der wirksamste Food Trend die Gesundheit. Menschen verlagern ihren Fokus auf ihr Wohl und geben Ernährung nicht länger nur einen kulinarischen Aspekt, sondern auch einen funktionellen. Ganz viel Obst und Gemüse kommen jetzt auf den Speiseplan, das kleine süße oder fettige Soul Food dient mehr und mehr als Belohnung zwischendurch – jedoch in Maßen und auch hier immer stärker mit pflanzenbasierten Zutaten. Fast-Food-Ketten setzen weltweit auf Plant Based Food und gesunde Alternative, statt ewig weiter nur Kalorienbomben und Adipositaslieferanten mit einem Lächeln zu servieren. Es wird auf Vollwertkost gesetzt und zunehmend Kalorienzählungen auf Menüs angegeben. Bravo!
Cocooning & Corona-Boom von DIY
Die Pandemie hat begünstigt, was bereits seit Jahren als Trend hier und dort zu beobachten ist: DIY. Hatten es noch Kochboxen-Anbieter wie HelloFresh, Marley Spoonoder Dinnerly bis Anfang 2020 nicht immer leicht sich am Markt zu behaupten, bekommt die Branche seit Corona so richtig Aufwind. Man lasse sich nur folgende Zahlen auf der Zunge zergehen: Lag der bereinige Gewinn von HelloFresh 2019 noch bei 15,5 Millionen Euro, so liegt er 2020 nach vorläufigen Berechnungen bei 112 bis 117 Millionen Euro. Abgemessene Zutaten, Rezept und alles noch bequem an die Haustüre geliefert? Das erleichtert gesunde Ernährung in Homeoffice-Zeiten in den eigenen vier Wänden ungemein. Das Gefühl, ein Teil der Kochbox-Community zu sein, gibt es obendrauf als Social-Goodie. Wie wäre es noch mit gemeinsamer Gin-Herstellung, Winetasting oder Barista-Kursen? Alles online möglich und DIY.
Plant Based on the Rise
Pflanzliche Lebensmittel treten heraus aus dem Schatten der einstigen Rampensäue Fleisch und Fisch. Was eine Pandemie bewirken kann, ist schon erstaunlich. Schneller denn je ist Plant Based Food in aller Munde und das weltweit. Der Fokus von Plant Based liegt in der Fülle und Vielfalt an Optionen, die eine pflanzenbasierte Ernährung bietet. Raffinierter Ersatz bis hin zu kompletter Streichung von Fleisch in top Sterne Etablissements wie dem von Alain Ducasse z. B. bis hin zu völliger Neu-Erfindung von Gemüsegerichten. Wie konnten wir unsere Mahlzeiten nur so lange auf die langweilige Anordnung Fleisch + Kohlenhydrate + Gemüse beschränken? Der Siegeszug der Plant Based Ernährung hat gerade erst begonnen und vereint Themen wie Gesundheit, Massentierhaltung, Beyond Meat und Foodporn.
AGROBIODIVERSITY und die blaue Revolution
Agrobiodiversität zu deutsch bedeutet nichts anders als „biologische Vielfalt“. Derzeit stützt sich der Fokus der Menschen oft nur auf einen Bruchteil der verfügbaren Nahrungsquellen. Es wird das nach diesem Prinzip angebaut, was schon immer gut für den Menschen war und was bereits Generationen vorher so gemacht haben. Dadurch entstehen Monokulturen, welche wiederum die Nährstoffe in den Böden nur einseitig nutzen. Es muss ein Ausgleich in Form von Düngung geschaffen werden. Biodiverse Mischkulturen hingegen haben diese Probleme und Kreisläufe nicht und sind wissenschaftliche erwiesen ertragreicher. Im biologischen Landbau werden bereits diverse Maßnahmen umgesetzt wie: Verzicht auf Herbizide, geringer Viehbesatz pro Fläche, Humuswirtschaft, vielfältige Betriebsstruktur. Die Corona-Krise bringt gerade einen positiven Wandel in Gang. Das industrielle Paradigma „schneller, effizienter und mehr“ wird mehr und mehr verabschiedet; monokulturelle Bewirtschaftung ist out. Um Matthias Horx z.B. zu zitieren „Die blaue Ökologie sieht ihre Aufgaben darin, das Prinzip dynamischer Effektivität im Möglichkeitsraum Mensch/Natur/Technologie neu zu konstruieren“.
Urban Gardening: es grünt so grün zwischen Beton und Stahl
Trends sind entweder zeitlich begrenzt oder setzen sich durch als neue Normalität. Die Pandemie hat 2020 das Urban Gardening regelrecht unter die Top 10 Aktivitäten katapultiert. Nicht nur Hippies haben ihre Liebe zum eigen gezogenen Grün entdeckt, sondern Menschen aller Alters-und Interessengemeinschaften. Naja, in Zeiten von Home Office, Kurzarbeit und Lockdown kann man ruhig mal seinen grünen Daumen entdecken und dabei noch merken, dass der gezogene Salat richtig fresh schmeckt. Wow, welch neue Geschmackserlebnisse sich hier auftun können. Auch Trends sind entweder zeitlich begrenzt oder setzen sich durch als neue Normalität. Die Pandemie hat 2020 das Urban Gardening regelrecht unter die Top 10 Aktivitäten katapultiert. Nicht nur Hippies haben ihre Liebe zum eigen gezogenen Grün entdeckt, sondern Menschen aller Alters-und Interessengemeinschaften. Naja, in Zeitne von Home Office, Kurzarbeit und Lockdown, kann man ruhig mal seinen grünen Daumen entdecken und dabei noch merken, dass der gezogene Salat sogar richtig frisch und grün schmeckt. Wow, welch neue Geschmackserlebnisse sich hier auftun können. Auch Vertical Farming wir immer Endverbraucher-konzentriert. Infarm z.B. baut das Grün direkt im Supermarkt an. In Hightech-Schränken, verbunden über eine Cloud, wachsen indoor und 100% lokal Kräuterpflanzen ganzjährig. Nährstoffe gehen so nicht mehr beim Transport verloren und der ökologische Fußabtritt ist dazu sexy.